Bericht vom ALS- Gesprächskreis Region Hannover am 23. November 2024

Trotz engem Terminplan an einem Samstag ließ es sich Kerstin Meinert (Außendienstmitarbeiterin der Firma Bertram) nicht nehmen zum Thema „Kleine Alltagshilfen“ zu referieren. Sie stellte den Anwesenden zahlreiche Produkte vor, die es nicht nur ALS-Betroffenen und ihren pflegenden Angehörigen ermöglichen, ihren Alltag zu meistern.

Bezüglich der Nahrungsaufnahme waren da zu sehen und anzufassen:

Eine Suppenschüssel, die man nicht schräg halten muss, um den letzten Rest der Flüssigkeit zu erwischen.

Becher, die mit geringer Neigung auskommen, wenn sie zum Mund geführt werden. Sie sind auch auslaufsicher zu erhalten und können mit einem Schnabel versehen werden.

Das Essbrett mit Klemmvorrichtung gegen Verrutschen von Nahrungsmitteln hilft beim Schmieren von Brotscheiben oder dem Zerschneiden von Obst.

Der Prophylaxe von Unfällen dienen Greifhilfen, mit denen z.B. Bücken und damit Stürze infolge Gleichgewichtsverlusts vermieden werden. Verschiedene Modelle ermöglichen den Gebrauch auch bei unterschiedlich starken Greifkräften.

Anziehhilfen für Strümpfe stellte die Referentin ebenso praxisnah vor wie eine aufblasbare Haarwaschwanne, die unter dem Kopf positionierbar auch im Bett verwendbar ist. Friseure benutzen sie auch beim Haareschneiden.

Besonderes Interesse auch bei den Angehörigen fanden Gleitunterlagen und Transferlaken, die die Positionierung im Bett erleichtern z. B. beim Bettlakenwechsel.

Anti- Dekubitus-Kissen erleichtern die Lagerung. Hier kam als Tipp aus dem Plenum: Verwendung von Heilwolle bei ersten Rötungen.

Viele der vorgestellten Alltagshilfen sind auf Rezept erhältlich.

In lebendigem Austausch in der informellen Runde ging es zwischen den Anwesenden um Informationen zu Krankenhausbehandlungen, die eine medizinisch begründete Begleitperson erforderlich machen, Erfahrungen mit der Handhabung der PEG, den Umgang mit Krankenkassen und Kraftquellen, die Konzentration auf die Steigerung der Lebensqualität ermöglichen.

Nicht nur wegen der von der Gesprächskreisleiterin, Ingrid Haberland, auf den Tischen platzierten Weihnachtssterne fand das Treffen in angenehmer und konstruktiver Atmosphäre statt und bildete somit einen sehr ermutigenden Start in die diesjährige Adventszeit, nach der man sich im Januar gern wieder in Präsenz treffen möchte.

Ulrich Germar