Auch außerhalb der medizinischen Forschung geht es voran. KI und Neuroprotesen eröffnen ganz neue Möglichkeiten zur Interaktion mit der Umwelt. Die Fortschritte sind beeindruckend. Neurochirurgen der Universität von Kalifornien haben eine Gehirn-Computer-Schnittstelle entwickelt, die Gehirnsignale mit einer Genauigkeit von bis zu 97 Prozent in Sprache übersetzen kann. Mit 256 Mikroelektroden fängt eine Schnittstelle die motorischen Signale aus dem Gehirn an die Muskulatur von Lippen, Kiefer, Zunge und Kehlkopf ab, die normalerweise über Nervenzellen weitergeleitet werden. Die Signale werden dann an einen Computer übertragen, der sie in Text übersetzt. Einem 45jährigen Mann, der von einer ALS betroffen ist, gelingt es mit Hilfe dieser Schnittstelle wieder nahezu fließend zu sprechen. Dabei nutzten die Wissenschaftler alte Videoaufnahmen des Mannes, aus denen eine KI seine Stimme synthetisiert hat.
Sicher wird noch einige Zeit vergehen, bis viele Menschen von diesen neuen Ansätzen profitieren können und vermutlich wird sich auch nicht jeder für einen solchen Eingriff entscheiden. Aber ich finde es doch ermutigend, wie neue Technologien die Entwicklung von Hilfsmitteln vorantreiben.
Torsten Strutz