Transferhilfe für Unterwegs

Ich werde manchmal gefragt, wie ich Transfers vom Rollstuhl ins Bett oder auf die Toilette hinbekomme, wenn ich auf Reisen bin. Die Rollstuhlfahrer unter euch, die nicht mehr über den Stand einen sogenannten hohen Transfer machen können, kennen das Problem. Zuhause hat man irgendwann gute Lösungen für das Problem gefunden, bei mir ist es zum Beispiel ein Deckenliftsystem. Aber diese Hilfsmittel sind entweder gar nicht mobil oder aber schwer und sperrig. Besagten Deckenlift kann ich jedenfalls nicht mit auf Reisen nehmen ;-).

Ein mögliches Hilfsmittel zur Unterstützung tiefer Transfers ist das Rutschbrett. Bei dessen Nutzung gibt es allerdings einige Einschränkungen. So ist z.B. eine ausreichende Oberkörperstabilität Voraussetzung und die Höhenunterschiede, die man mit dem Rutschbrett überbrücken kann, sind auch limitiert. Auf der Toilette wird es dann besonders kniffelig, weil ja auch die Hose noch runter- und raufgezogen werden will. 

Auf der Suche nach einer besseren Lösung bin ich vor einigen Jahren auf die Transferhilfe „Akuakalda“ der Firma Vassilli gestoßen und seitdem ist sie unser ständiger Begleiter auf allen Reisen. Der Akuakalda erinnert vom Aussehen an einen dreh- und kippbaren Barhocker, auf den man sich mit dem Oberkörper legt und dann von einer Hilfsperson – die braucht es leider – von einem Sitz auf den anderen bewegt wird.

Das folgende Video zeigt die Funktionsweise:

  

Wie jedes Hilfsmittel, ist auch dieses sicher nicht für jeden geeignet und vermutlich kann es Gründe geben, die eine Nutzung gänzlich ausschließen, wie zum Beispiel die Ernährung über eine PEG-Sonde. Der Druck auf Bauch und Brustkorb ist nicht unerheblich. Lasst euch diesbezüglich bitte gut beraten und wenn nichts dagegenspricht, probiert es einfach aus.

   

Meine Erfahrungen im Überblick

Vorteile:

  • Kann zum Transport flachgelegt werden,
  • mit 7,5 kg vergleichsweise leicht,
  • recht einfach auf verschiedene Höhen anpassbar,
  • es lassen sich auch größere Höhenunterschiede überbrücken,
  • funktioniert auch bei geringer Oberkörperstabilität und vollständiger Lähmung der Arme und Beine,
  • mit etwas Übung gelingt das Runter- und Hochziehen von Hosen durch die Hilfsperson auf dem Akuakalda,
  • ist im Hilfsmittelverzeichnis unter 22.29.01.1016 gelistet und kann bei ärztlicher Verordnung von der Krankenversicherung übernommen werden.

  

Nachteile:

  • Es wird immer eine Hilfsperson benötigt,
  • die Position auf dem Akuakalda ist nicht sonderlich bequem ;-).

Torsten Strutz (torsten.strutz@dgm.org)

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