Reichensächser Autorin Birgit Schröder spendet für die unheilbare Nervenkrankheit
Reichensachsen – Die Autorin Birgit Schröder hat der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke e.V. Landesverband Bremen/Niedersachsen, einen Geldbetrag in Höhe von 450 Euro gespendet. Das Geld soll der dort ansässigen ALS-Gruppe zugute kommen. „Meine Mutter ist vor fast zwanzig Jahren an ALS erkrankt und auch verstorben“, erzählt Birgit Schröder, „daher fühle ich mich dem Verein sehr verbunden.“
ALS – hinter dieser Abkürzung verbirgt sich die Bezeichnung „Amyotrophe Lateralsklerose“ und meint eine Erkrankung des zentralen und peripheren Nervensystems. Im Allgemeinen leiden ALS-Patienten unter Muskelschwund, der an unterschiedlichen Stellen und in unterschiedlicher Intensität verläuft. In der Regel schreitet die Krankheit über Jahre voran, weitet sich auf verschiedene Körperregionen aus und führt zu einer zunehmenden Atemschwäche, in deren Folge die Betroffenen sterben.
„ALS ist eine heimtückische Krankheit, die Diagnose ein Todesurteil“, weiß Ingrid Haberland von der ALS-Gruppe, die selbst ihrem Mann bis zum Schluss beigestanden hat. Aus ihren Erfahrungen will sie einen positiven Nutzen ziehen und engagiert sich nun im Verein, um andere Betroffene und Angehörige bei dem Leidensweg zu unterstützen.
Unter anderem organisiert sie Gesprächskreise für Angehörige. „ALS kommt relativ selten vor, weshalb es mitunter auch sehr lang dauert, bis die Krankheit diagnostiziert wird.“ In ihrem Verlauf verlieren zuvor aktive Menschen mehr und mehr ihre körperliche Eigenständigkeit und sind ab einem bestimmten Zeitpunkt bei allen Tätigkeiten auf die Hilfe ihrer Angehörigen bzw. Pflegekräfte angewiesen. „Das ist für alle eine belastende Situation.“ Angehörige stünden hier über Jahre hinweg – im Durchschnitt ist die Lebenserwartung von ALS-Patienten um drei bis vier Jahre verkürzt – in der Verantwortung, den Erkrankten zu pflegen, oftmals weit über die eigene Belastungsgrenze hinaus.
„Ich möchte mit meinem Beitrag die Arbeit der Diagnosegruppe ALS unterstützen und etwas mehr Aufmerksamkeit auf diese Erkrankung lenken“, so Birgit Schröder. Von dem Spendengeld sollen unter anderem Kontaktpersonen geschult werden, die Betroffenen und Angehörigen zur Seite stehen. „Chronische Krankheiten sind immer schwer, aber manche Krankheiten sind besonders schwer“ – wie sich das Leben und der Alltag mit der Diagnose ALS gestaltet, hat Birgit Schröder in der Pflege ihrer Mutter miterlebt.
Die Spendensumme stammt aus den Verkaufserlösen ihrer beiden Romane „Dorfkind“ und „Pilgern für Couchpotatoes“; diese hat sie zum Selbstkostenpreis verkauft; einen Teil des Erlöses spendet sie nun.