Was unterscheidet Kranke von nicht Kranken, was Menschen mit Behinderung von Menschen ohne Behinderung? Diese Frage treibt Marion um, seit sie im Alter von 15 Jahren erfuhr, dass sie an der unheilbaren Muskelerkrankung FSHD leidet. In der Doku erzählt die in Brüssel lebende Künstlerin, wie sie es geschafft hat, sich nicht mehr über ihre Krankheit zu definieren.
Marion ist 35 Jahre alt und stammt aus den Cevennen in Frankreich. Sie lebt und arbeitet als bildende Künstlerin in Brüssel. Im Alter von 15 Jahren wurde bei ihr die Muskelerkrankung FSHD diagnostiziert. Die Medizin stellte ihr keine Heilung in Aussicht. In Marions Kopf begann eine unheilvolle Uhr zu ticken, die sie daran hinderte, ihr Leben zu genießen.
Wie sollte sie mit einer solchen Diagnose umgehen, wie die Ohnmacht der Medizin ertragen, wie mit dem fortschreitenden Muskelschwund leben? All das schien ihr damals unmöglich. Doch zwanzig Jahre später blickt Marion zurück und erinnert sich daran, wie sie sich früher ihr Leben vorgestellt hatte und wie sie nicht zuletzt mit Hilfe der Kunst einen anderen Weg der Heilung beschritt und zu innerer Balance fand. Durch ihre Leidenschaft für die Kunst steht Marion mitten im Leben. In ihren Collagen entlarvt sie so manches Klischee über das Gesund- und Kranksein und zeigt, dass die Grenzen zwischen beiden viel durchlässiger sind, als gemeinhin angenommen. Am Ende steht die Erkenntnis, dass Verlust immer auch einen Gewinn bedeuten kann.